Quedlinburg ist so bunt und vielschichtig, dass sich hier nur einzelne Facetten beleuchten lassen. Ohnehin kann jede noch so ausführliche Beschreibung das eigene Erleben nicht ersetzen. Erst wer das mittelalterliche Pflaster unter seinen Fußsohlen spürt, schließt wirklich mit der Stadt Bekanntschaft!
Das über tausendjährige Quedlinburg an der Straße der Romanik hat eine überaus reiche Geschichte. Hier wurde dem ersten deutschen König Heinrich I. die Königskrone angetragen, hier hatten die Ottonen ihre bevorzugte Königspfalz, von hier aus wurde im Mittelalter große Politik gemacht und hier wurde Heinrich I. begraben. Seine Frau Mathilde hat in den 32 Jahren, die sie ihn überlebte, ein weltliches Damenstift auf dem Burgberg eingerichtet und damit einen wesentlichen Grundstein für das Aufblühen der Stadt gelegt.
Davon erzählen die Stiftskirche mit dem benachbarten Museum. Nicht zu vergessen auch der auf abenteuerliche Weise am Ende des 2. Weltkrieges gestohlene Domschatz, der auf ebenso spektakuläre Weise in den 90er Jahren in Texas aufgespürt und rückgeführt wurde. Unbedingt sehenswert!
Viel später, im 18. und 19. Jahrhundert, wurde Quedlinburg durch die riesigen Saatzuchtbetriebe der Gebrüder Dippe und Heinrich Mette weltweit berühmt und reich. Davon zeugt unter anderem der Ring von schönen Jugendstilvillen um die Altstadt.
Quedlinburg kann nicht etwa nur mit einem erhalten gebliebenem mittelalterlichen Straßenzug oder Häuserensemble aufwarten, hier ist die ganze Innenstadt ein Flächendenkmal mit etwa 1300 Fachwerkhäusern aus sechs Jahrhunderten. Jeder Stein, jeder Balken, einfach alles atmet Geschichte und wird unter Anleitung des Denkmalschutzes liebevoll saniert, gehegt und gepflegt.
1994 wurde die Stadt durch die UNESCO zum Welterbe der Menschheit erklärt. Das unzerstörte Stadtbild zählt zu den größten Flächendenkmalen und umfasst neben der Altstadt auch die Stiftskirche auf dem Schlossberg, die mittelalterliche romanische Wipertikirche und den Münzenberg … fast die ganze Stadt ist ein Denkmal!
Es wäre voreilig, sich eine hübsche, aber im Historischen konservierte Museumsstadt vorzustellen. Quedlinburg ist vor allem auch das: quicklebendig! Jahr für Jahr lassen sich Touristen aus aller Welt nicht nur von den romantischen Gassen und bunten Fachwerkhäuschen begeistern, sondern besuchen die zahlreichen Museen und Galerien wie z.B. die unter Kunstliebhabern geschätzte Lyonel-Feininger-Galerie oder das Klopstockmuseum und noch einige mehr. Zu den ProVinz-Kunsttagen im Herbst öffnen zudem auch viele der hier lebenden Kunstschaffenden die Türen ihrer Ateliers und Werkstätten für Besucher, einige lassen sich auch ganzjährig über die Schulter schauen.
Zu Pfingsten erinnern jedes Jahr Historienspiele an die große Vergangenheit der Kaiserpfalz, eingebettet in ein in Quedlinburg sehr authentisch wirkendes Mittelalterfest.
Über das ganze Jahr verteilt gibt es immer etwas zu erleben: Der Quedlinburger Musiksommer mit renommierten Künstlern aus aller Welt, die Dixiland- und Swingtage oder das Nordharzer Städtebundtheater mit abwechslungsreichen Spielplänen.
Und nicht zuletzt begeistert auch der Tag des offenen Denkmals am zweiten Septemberwochenende die vielen extra dafür Angereisten, kann man dann doch ausnahmsweise einen Blick auch in zahlreiche private Häuser und Höfe werfen.
Höhepunkt der jahreszeitlichen Feste und größter Besuchermagnet ist aber mit Sicherheit Advent in den Höfen. Die einzigartige Kulisse und über 20 weihnachtlich geschmückte Höfe haben Quedlinburg deutschlandweit und darüber hinaus den Ruf der romantischsten Adventsstadt weit und breit eingebracht.
Quedlinburg lockt nicht nur Kulturtouristen, sondern hat auch Familien einiges zu bieten. Die Kinder staunen nicht schlecht, wenn sie z.B. die Skelette in den Kellern ehemaliger Wohnkaten auf dem Münzenberg – inzwischen unter Glas – bestaunen, die unglaubliche Geschichte vom Raub des Domschatzes hören oder den skurril anmutenden Bartkamm Heinrich I. in Augenschein nehmen.
Mit dem Fahrrad lassen sich perfekte kleine Ausflüge ins Umland unternehmen, z.B. zur Teufelsmauer oder zur alten Elementarschule Gernrode mit einem Klassenzimmer aus Großmutters Zeiten, zum Kuckucksuhrenmuseum und und und…
Im Café Wirbelwind können die Kleinen auch einfach mal alle fünfe gerade sein lassen und müssen nicht still am Tisch sitzen, denn hier sind Kinder ganz besonders willkommen.
Quedlinburg hat ein reizvolles Umland, das sich auch für allerlei sportliche Aktivitäten eignet. Wer nicht nur für sich die Laufschuhe anziehen will, kann sich am jährlichen Weihnachtslauf am 1. Weihnachtsfeiertag beteiligen, am unter Läufern gut bekannten Ottonen-Lauf oder am Quedlinburger Waldlauf.
Großer Sportlermagnet ist auch inzwischen die „Hölle von Q“, ein Mitteldistanzmarathon, wobei die „Hölle“ nicht nur auf die sportlichen Herausforderungen, sondern auch auf eine Gasse mit dem Namen „Hölle“ im Zieleinlauf anspielt.
Wer lieber in die Pedale tritt: Quedlinburg ist idealer Ausgangspunkt für kleinere und größere Fahrradausflüge ins Harzer Vorland oder in den Harz. Nur wenige Kilometer von Quedlinburg entfernt verläuft der Europaradweg R1.
Damit Sie sich die Schönheiten der Umgebung „erradeln“ können, stehen in unserem Ferienhaus 2 Fahrräder zum Ausleihen bereit.